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WUFF! Oder: Kleinunternehmer sein ist kein Spaziergang

  • Autorenbild: Beate Straßegger
    Beate Straßegger
  • 5. Okt.
  • 2 Min. Lesezeit

Ein Steuerblog von Fiby, Schäferhündin mit Spürnase für Paragrafen und einem Faible für Chaos in Belegform.

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Also… wo fang ich an?


Ich bin Fiby. Schäferhündin mit Verantwortung. Zuständig für Revierkontrolle, Paketbotenmanagement und gelegentliches Drama an der Leine.


Früher war mein Job einfach. Heute? Bin ich unfreiwillig aufgestiegen zur Steuerberaterin auf vier Pfoten. Warum? Weil mein Frauli Beate, ihres Zeichens öffentlich bestellte Buchhalterin (nein, das ist kein Titel aus einer Casting-Show) Kleinunternehmer, EPUs und KMUs durch den österreichischen Paragrafenwald lotst.


Und ich? Ich liege daneben. Höre zu. Und schüttle mein flauschiges Haupt. Weil: Was ihr Menschen euch da antut… das ist selbst für meine haarige Welt schwer zu begreifen.


Kleinunternehmerregelung, klingt harmlos, oder?

Fast so wie „ganz kurz zum Tierarzt“. Aber glaubt mir: Das ist kein Spaziergang im Grünen. Das ist ein Slalomlauf mit verbundenen Augen und dem Finanzamt im Nacken.


Man zahlt keine Umsatzsteuer? Super! Aber Überraschung: Dann gibt’s auch nix zurück. Keine Vorsteuer. Nada. Das ist wie: Ich bringe dir den Ball zurück, und du… wirfst ihn nie wieder.

Herzlichen Dank auch. Und dann sitzt ihr da und jammert, warum ihr so wenig Geld übrig habt. Wuff.

Und ja, auch als Kleinunternehmer müsst ihr ordentlich Buch führen. Keine Ausreden wie „Der Beleg war im Auto… oder war’s im Backofen?“.


Bitte keine Rechnungen mehr im Marmeladenglas oder zwischen den Hundekeksen verstecken. Beate hat einen Scanner, der schlimmer ist als mein Geruchssinn nach einer Woche ohne Bad.


Ach ja. 2025 bringt natürlich Verbesserungen. Sagen sie. Ich nenne es eher

„Steuer mit Seitenbiss“. Denn jetzt gilt die neue magische Grenze von 55.000 Euro Umsatz -> brutto, wohlgemerkt. Brutto, das ist dieses fiese Wort, das alles größer klingen lässt, als es ist. So wie wenn ich sage, ich war 10 Stunden unterwegs, aber es war nur der Garten im Kreis.


Und wenn ihr denkt, ein bisschen drüber ist egal… na dann viel Spaß. Die Toleranzgrenze liegt bei 10 %. Überschreitest du die, sei es auch nur um einen Euro bist du raus aus dem steuerfreien Hundeclub. Dann darfst du Umsatzsteuer ausweisen. Sofort. Ohne ein einziges Leckerli zum Trost.


Noch besser wird’s nur, wenn ihr freiwillig auf die Kleinunternehmerregelung verzichtet. Und ja, es gibt wirklich Leute, die machen das. FREIWILLIG. Um sich die Vorsteuer zu holen, gerade wenn noch viele Kekse ausgeteilt werden und weniger Kekse reinkommen. Oder weil der Kunde sonst die Rechnung komisch anschaut. (Ich mein, ich versteh’s, welcher Unternehmer will schon eine Rechnung ohne ordentliches Bellen, äh… Mehrwertsteuer?)


Dann geht’s los mit Formular U12, kein Scherz, das heißt wirklich so. Wird ausgefüllt, beim Finanzamt eingereicht und zack: fünf Jahre Umsatzsteuerpflicht. Ohne Rückgaberecht.

Das ist quasi der Handyvertrag unter den Steueroptionen. Nur mit mehr Papier und weniger Netz.


Wenn’s dann schiefgeht, bin ich da. Und Beate natürlich auch. Sie ist nämlich nicht nur offiziell bestellt, sondern auch:

🐾 bissfest im Steuerrecht,🐾 organisiert wie mein Napfregal,🐾 und geduldiger als ich beim Tierarzt.


Sie kennt den Weg durch den Steuerdschungel, mit Karte, Kompass und einem Taschenrechner, der mehr kann als ich zählen. Und ich pass auf, dass keiner falsch abbiegt.


 
 
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